Den dauerhaften Lebensmittelpunkt
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Kleine Baum- und Holzkunde

  • Arve

    Pinus Cembra

    Standort: In der Schweiz ausschliesslich im Gebirge vorkommend, besiedelt die Arve frisch bis feuchte, nährstoffreiche, jedoch nicht nasse Böden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von 1500 m ü.M. bis zur Waldgrenze.

    Merkmale: Als Jungbaum wie die Föhre pyramidenförmig, die Krone bildet später meist die typische Kuppelfrom. Rinde in der Jugend silbergrau, glatt und glänzend, im Alter dicke graubraune Borke. Im Unterschied zur Föhre 5 Nadeln pro Nadelbüschel. Blütezeit Juni. Reifezeit September-Oktober des Jahres nach der Blüte.

    Technologische Eigenschaften: Holz sehr weich, faserig und leicht, gut bearbeitbar, geringe Rissbildung beim Trocknen, schnell trocknend, nicht dauerhaft im Freien.

    Struktur: Splint gelb-weiss, Kern hellrötlich, eingewachsene Aeste dunkelrotbraun. Uebergang vom Früh- zum Spätholz allmählich und unscharf, geringer Spätholzanteil. Jahrringe im allgemeinen fein, Holz seidenglänzed mit ausgeprägtem Balsamgeruch.

    Verwendung: Bauholz für Innenausbau, Täfer, Möbel, Fensterrahmen, Gefässe, Schnitzerei, Drechslerei, Furniere, Schindeln

  • Ahorn

    Bergahorn (Acer Pseudoplatanus), Spitzahorn (Acer Platanoides)

    Standort: Bergahorn: Er gedeiht am besten auf feuchten, tiefgründigen, lockeren mineralhaltigen und kalkreichen Böden des Mittellandes und der Voralpen. Stehende Nässe erträgt er schlecht. Der Bergahorn tritt im Gebirge bis ungefähr 1700 m ü.M. auf. Spitzahorn: Seine Ansprüche entsprechen ungefähr denjenigen der Esche. Ueber 1000 m ü.M. kommt er kaum vor.

    Merkmale: Im Freistand kurzer astfreier Stamm, mit weitausladender geschlossener Krone, Stamm in geschlossenem Bestand viel länger, Krone lichter. Rinde hellgrau, bleibt lange glatt, später schwache, dunkelgraue Borke, die in flachen und breiten Schuppen abblättert. Blatt des Bergahorns ist 5-nervig und 5-lappig, Blatt des Spitzahorns ist 7-nervig, hat runde Buchten und spitze Lappen. Blütezeit Mai, kurz nach Laubausbruch. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Holz hat gute mechanische Eigenschaften, mit dem Buchenholz vergleichbar, relativ weich, gut bearbeit- und imprägnierbar. Im Freien nicht dauerhaft.

    Struktur: Auf dem ganzen Stammquerschnitt gleich helle Farbe, Holz des Bergahorn weisslich, des Spitzahorns gelblich. Jahrringe durch ein schmales, leicht dunkleres Spätholz schwach erkennbar. Textur ausgesprochen schwach und fein. Holz seidenglänzend, ohne speziellen Geruch.

    Verwendung: Als Bauholz nur innen verwendet, als Schreinerholz für Möbel (speziell für helle Innenteile), Stühle, Tische und Küchengeräte. Gutes Schnitzer- und Drechslerholz. Modellbau, Instrumente, Rohstoff für Spanplatten.

  • Birke

    Betula Pendula / Betula Verrucosa

    Standort: Die Birke ist eine Pionierbaumart und daher standortspezialisiert. Sie stockt auf trockenen und auch auf feuchten, fruchtbaren Böden, wo sie die besten Baumformen entwickelt. Sie meidet Kalkböden. Wegen ihrer Unempfindlichkeit steigt sie bis ca. 1500 m ü.M.

    Merkmale: Geringe Konkurrenzkraft gegenüber andern Baumarten, hoher Lichtbedarf. Krone licht, meist schwachästig, von einem verhältnismässig dünnen Stamm getragen, maximale Baumhöhe 20-25 m. Zweige dünn, seitlich herunterhängend. Rinde meist auffallend weiss, glatt und querstreifig, im Alter rissig, entwickelt dunkle bis schwarze Borke. Blätter eiförmig zugespitzt, Rand ungleich gesägt. Blütezeit März-April. Reifezeit Juni-August.

    Technologische Eigenschaften: Weiches, aber zähes elastisches Holz, gute mechanische Eigenschaften, imprägnierbar. Ungeschützt im Freien nicht dauerhaft.

    Struktur: Splint- und Kernholz gleichfarbig hell, gelblich, rötlich bis bräunlich. Jahrringe undeutlich als helle Linie sichtbar. Textur tritt durch dichte Fasern in den Jahrringzonen prägnant hervor.

    Verwendung: Als Bauholz nicht geeignet, für Möbel wenig gefragt. Verwendung im dekorativen Innenausbau, Drechsler- und Schnitzerholz, Parkett, vor allem für Cheminéeholz.

  • Birnbaum

    Pirus Communis

    Standort: An Waldränden und Waldlücken tritt die wilde Birne (Holzbirne) sowohl als Strauch wie als Baum auf. In Wiesen und Gärten sind ausschliesslich veredelte Sorten anzutreffen. Der Birnbaum gedeiht am besten auf humusreichen, frischen, kalkreichen Böden in milden Lagen.

    Merkmale: Selten über 15m hoch, Krone mit steil aufwärts gerichteten Aesten, meist unregelmässige Form, erinnert oft an die Fruchtform. Rinde graubraun, reisst in der Jugend rasch auf, wird borkig, schwarzgrau. Blätter langgestielt, lederig, oberseits dunkelgrün, glänzend, eiförmig, leicht gesägt. Blütezeit April-Juni. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Holz hart, trocknet langsam, gut bearbeitbar, gute mechanische Eigenschaften. Wird für die Verarbeitung oft gedämpft, erhält dadurch rötliche Farbe.

    Struktur: Splint hell, Kernholz bräunlich, durch Dämpfen wechselt die Farbe ins Rötliche. Jahrringe schwach gezeichnet durch die dünne Spätholzzone. Textur ausgesprochen fein; Holz mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

    Verwendung: Vielseitige Verwendung für Innenausbau, Möbel, Furniere, Musikinstrumente, Drechslerei, Bildschnitzerei, Werkzeuge, Holzmessinstrumente, Reissschienen. Holz lässt sich dunkel bis schwarz färben, wird oft als Ebenholzersatz verwendet.

  • Buche

    Fagus Silvatica

    Baum: Als häufigster Laubbaum bestockt die Buche etwa 25% des Schweizer Waldes.

    Standort: Ihr natürliches Vorkommen ist an feuchten kalkreichen, warmen Hängen im Mittelland und namentlich im Jura. Sie meidet trockene Standorte.

    Merkmale: Bei geeigneten Standorten und geeigneter Entwicklungsmöglichkeit weitausladende fächerartige Krone. Stamm mehr oder weniger gerade, in der Krone meist aufgelöst. Rinde in der Jugend graugrün, im Alter glatt und aschgrau mit weissgrauen Flechten. Blätter spitzeiförmig mit welligem Rand, oberseits grün-glänzend, unten heller. Blütezeit Mai. Reifezeit September-Oktober (Buchnüsschen).

    Technologische Eigenschaften: Hartes gut biegbares und je nach Wuchsbedingungen gut bearbeitbares Holz. Die schlechte Dauerhaftigkeit im Freien kann durch leicht mögliche Imprägnierung entschieden verbessert werden.

    Struktur: Splint und Kern meist gleichgarbig hellgrau und nicht zu unterscheiden, Jahrringe sichtbar. Die Buche weist oft einen rotbraunen falschen Kern auf. Die Textur tritt im Tangentialschnitt deutlich durch die Markstrahlen als braune, dünne und kurze Stricke hervor.

    Verwendung: Grösster Verwendungsbereich aller einheimischer Holzarten: Bau- und Konstruktionsholz, Eisenbahnschwellen, Faser- und Papierholz, Furniere, Sperrholz, Möbel, Holzgeräte, Parkett, Treppen, begehrtes Brennholz.

  • Douglasie

    Pseudotsuga Menziesii

    Baum: Die Douglasie ist eine im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeführte Baumart.

    Standort: Am besten gedeiht die Douglasie auf den Standorten der Weisstanne.

    Merkmale: Sehr raschwüchsig, in der Bauform mit der Fichte verwechselbar. Spitzkegelige Form mit weit herabreichenden Aesten, Borke bei jungen Bäumen glatt, dungkelgrau-grün, im Alter grau-braun, plattig, rissig und stark borkig. Junge Bäume mit auffälligen Harztaschen in der Rinde. Nadeln haben Terpentingeruch. Blütezeit April–Mai. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Holz mittelhart, leicht bearbeitbar. Splint mässig, Kern schlecht imprägnierbar.

    Struktur: Splint fast weiss, Kern rötlichbraun. Spätholz ziemlich breit und dunkel. Scharfer Uebergang vom Früh- zum Spätholz. Jahrringe gut erkennbar. Textur auffällig. Harzkanäle vorhanden. Holz mattglänzend, mit leichtem Harzgeruch.

    Verwendung: Konstruktionen innen und aussen, Brückenbau, Grubenholz, Wasserbau, Schiffsbau, Parkettböden, Kisten, Blindholz, Furniere.

  • Eiche

    Stieleiche (Quercus Robur), Traubeneiche (Quercus Petraea)

    Standort: Stieleiche: Auf schweren nährstoffreichen Böden in Muldenlagen und flachen Senken des Mittellandes heimisch, ist sie bis etwa 1000 m ü.M. anzutreffen. Traubeneiche: Im Mittelland wächst sie auf Kuppen und Erhöhungen mit lockerem Boden und warmem Lokalklima. Sie gedeiht bis etwa 1200 m ü.M.

    Merkmale: Stieleiche:Stammachse im Alter deutlich aufgelöst; starke Aeste formen weite Kronen. Den Blattgrund bilden kleine Oehrchen. Eicheln langgestielt und längsgestreift. Traubeneiche: Stammachse durchgehend, Aeste allgemein dünner als bei der Stieleiche. Blattnerven endigen nur in den Blattausbuchtungen, bei der Stieleiche z.T. auch in den Einbuchtungen. Fast stiellose Eicheln, gedrungen, rundlich, nicht gestreift, meist in Trauben. Rinde in der Jugend silbergrau glänzend, im Alter graubraun, längs- und tiefrissig. Blütezeit: fällt mit dem Blattausbruch zusammen. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Hartes, auch im Freien und im Wasser gelagert, dauerhaftes und widerstandsfähiges Holz (nur das Kernholz).
    Leicht bearbeitbar, mit geeigneten Methoden imprägnierbar. Der Splint kann selten mitverwendet werden.

    Struktur: Splintholz gelblich-weiss Kernholz gelbbraun, oft graubraun, Jahrringe gut erkennbar. Textur je nach Wuchsstandort unterschiedlich ausgeprägt. Holz ring- und grobporig, matt glänzend, in frischem Zustand mit typischem Gerbstoffgeruch.

    Verwendung: Bau- und Konstruktionsholz sowohl innen wie aussen, im Hoch- und Tiefbau, Wasserbau, Brückenbau, Möbel, Furniere, Fässer, Stützpfosten, Parkett, Eisenbahnschwellen, früher für Schiffbau, Rinde für Gerberei.

  • Esche

    Fraximus Excelsior

    Standort: Die Esche gedeiht auf Bacheinhängen, Quellhorizonten, frischen, nährstoffreichen, lockeren Standorten ohne stehendes Wasser. Sie ist aber auch auf trockenen, flachgründigen, kalkreichen Böden konkurrenzfähig. Sie kommt bis etwa 1300 m ü.M. vor.

    Merkmale: runde imposante Krone, die im Bestand erst hoch oben ansetzt, Stamm im Freien hingegen meist kurz. Rinde in der Jugend grünlich-grau und glatt, im Alter dunkelgrau oder schwarzbraun, langrissig und borkig. Blätter bestehen aus 9-15 gegenständigen Fiederblättern. Blütezeit April-Mai vor dem Laubausbruch, Reifezeit Juli-Oktober, einflügelige Samen überwintern in Trauben am Baum.

    Technologische Eigenschaften: Holz hart, zäh, gut bearbeitbar, zeichnet sich durch gute Biegefestigkeit aus, die durch dämpfen noch erhöht wird. Im Freien nur imprägniert hinreichend dauerhaft.

    Struktur: Holzfarbe gelblich, rötlich bis bräunlich, Splint in der Regel hell, Kernholz blassrötlich bis hellbraun, unter besonderen Bedingungen dunkelbraun (Braunkern). Textur wirkt durch die weiten Frühholzporen grob. Jahrringe deutlich erkennbar. Holz hat leichten Seidenglanz, keinen speziellen Geruch.

    Verwendung: Bauholz für Innenausbau, Böden, Wände, Decken, Möbel, für Drechslerei und Wagnerei, Sportgeräte, Werkzeugstiele, Rohstoff für Spanplatten.

  • Fichte

    Picea Abies

    Baum: Die Fichte, auch Rottanne genannt, ist die verbreitetste Baumart in der Schweiz. Ungefähr 50% des Schweizer Waldes ist mit Fichten bestockt.

    Standort: Im Gebirge gedeiht die Fichte bis zur Waldgrenze. Die besten Standorte finden sich im regenreichen Voralpengebiet, auf lockeren, frischen Böden. Im Mittelland ist die Fichte viel künstlich angebaut worden. Sie gedeiht am besten in Gesellschaft mit Laubholz.

    Merkmale: Schlanker, kegelförmiger Baum mit spitzer Krone, gerader, durchgehender und ungeteilter Stamm. Die Fichte wird bis zu 40 m, ausnahmsweise sogar 50 m hoch. Die Rinde ist in der Jugend hellbraun, später rötlich-grau. Die Aeste sind quirlförmig angeordnet. Die Nadeln sind kurz, spitzig, vierkantig und allseitig abstehend. Blütezeit April-Juni. Reifezeit Oktober-November. Die Zapfen fallen erst im folgenden Jahr.

    Technologische Eigenschaften: Sehr weiche, leichte, aber tragfeste und gut bearbeitbare Holzart, schwer zu imprägnieren, ungeschützt im Freien nicht dauerhaft.

    Struktur: Splint und Kern nicht zu unterscheiden, Jahrringe leicht erkennbar, Frühholz hellgelblich, Spätholz rötlich-gelb, Uebergang von Früh- zu Spätholz allmählich, Harzkanäle, Holz mit Seidenglanz, ohne speziellen Geruch.

    Verwendung: Innenkonstruktionen, Dachstühle, verleimtes Brettschichtholz, Decken, Wände, Möbel, Leitungsstangen, Zaunpfähle, Papier- und Zellulose-Rohstoff, Sperrholz, Instrumente, Bohnenstangen, Schindeln. Der Witterung ausgesetztes Fichtenholz ist zu schützen.

  • Föhre

    Pinus Silvestris

    Standort: Die Föhre (Waldföhre, Kiefer, Dähle), gilt als Pionierbaumart (Erstbesiedlung auf Rohböden) und ist konkurrenzfähig auf leichten, trockenen Böden. Die besten Baumformen gedeihen auf Terrassenschotter. Ihr natürliches Vorkommen geht bis zur Waldgrenze.

    Merkmale: In der Jugend quirlförmig angeordnete Aeste, die Krone hat im Alter meist die Form einer flachgewölbten Kuppel. Rinde in der Jugend meist rötlich, dünnblättrig, mit zunehmendem Alter grau-braun, borkig und längsrissig. Zwei Nadeln pro Büschel. Baumart mit grossem Lichtbedarf. Blütezeit April-Mai. Reifezeit Januar-März im zweiten Jahr nach der Befruchtung (Zapfen).

    Technologische Eigenschaften: Föhrenholz lässt sich leicht und rasch trocknen. Weiche und gut bearbeitbare, verleimte Holzart, leicht zu imprägnieren. Im Freien ungeschützt nicht dauerhaft (anfällig auf Pilze).

    Struktur: Splint hellgelblich-weiss, Kern rötlich, Jahrringe gut erkennbar, scharfer Uebergang vom hellen Frühholz zum dunkleren Spätholz, viele Harzkanäle, Holztextur (Zeichnung) je nach Wuchsort verschieden intensiv, Holz mattglänzend mit leichtem angenehmen Balsamgeruch.

    Verwendung: Konstruktionsholz innen und aussen (imprägniert), Möbel (massiv oder furniert), Böden, Täfer, Fensterrahmen, Kisten, Pfähle, Holzwolle, Rohstoff für Spanplatten.

  • Kirschbaum

    Prunus Avium

    Standort: Der Kirschbaum (Vogelkirsche) verlangt fruchtbaren, mässig feuchten, kalkhaltigen Boden. Die besten Standorte im Wald bieten sonnige, lichte Laubbestände und Waldränder. Der Kirschbaum ist bis ca. 1500 m ü.M. anzutreffen.

    Merkmale: Krone im Bestandesschluss hoch angesetzt, lockerblättrig mit langem geradem Schaft, im Freien kurzschaftig mit grosser, weit herabreichender Krone. Rinde in der Jugend bräunlich-grau, glatt, glänzend, mit quergestellten Lentizellen, später in horizontalen Bändern sich ablösend, unten längsrissig und schwärzlich. Blätter länglich, verkehrt-eiförmig zugespitzt. Blattstiel hat zwei rote Drüsen. Blütezeit April-Mai., vor dem Blattaustrieb. Reifezeit Juni-Juli.

    Technologische Eigenschaften: Mittelhartes Holz, gute mechanische Eigenschaften, qualitativ mit dem Eschenholz vergleichbar. Oberfläche gut bearbeitbar.

    Struktur: Splint schmal, gelblich-weiss. Kern rötlich bis gelbbraun. Textur tritt mässig hervor, oft Streifung oder deutliche Flammung sichtbar. Holz hat eigenen, typischen Geruch.

    Verwendung: Beliebtes Ausstattungsholz für feinen Innenausbau, Möbel, Furniere, Intarsien, Luxusgegenstände, Instrumente.

  • Lärche

    Larix Decidua

    Standort: Die Lärche ist eine Gebirgsbaumart, die oft bis zur Waldgrenze vorstösst. Sie gedeiht am besten in lockerem frischem Boden. Im Mittelland und im Jura wird die Lärche künstlich angebaut und gedeiht auf entsprechenden Böden sehr gut.

    Merkmale: Winterkahler Nadelbaum, als Erstbesiedler auf Rohböden eine ausgesprochene Lichtbaumart. Durchgehender Schaft mit einzeln angeordneten Aesten. Rinde in der Jugend aschgrau und glatt, später bildet sich eine innen braunrote, sehr dicke, längs tiefgefurchte Borke. An Jungtrieben stehen die Nadeln einzeln, an älteren Trieben in Büscheln. Blütezeit gleichzeitig mit dem Nadelaustrieb; karminrote weibliche Blüten. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Weiche Holzart, leicht bearbeitbar, dauerhaft, Splint mässig, Kern schlecht imprägnierbar.

    Struktur: Splint gelblich, Kern hellrötlich-braun, Jahrringe deutlich erkennbar, Spätholz markant braun, Harzkanäle im Holz, prägnante Textur, mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

    Verwendung: Konstruktionen und Verkleidungen innen und aussen, Wasserbau, Grubenholz, Möbel, Fensterrahmen, Furniere, Schindeln.

  • Nussbaum

    Juglans Regia

    Standort: Der Nussbaum (Walnuss) gedeiht auf tiefgründigen, humusreichen, durchlässigen Böden bei mildem Klima. Er ist sehr empfindlich auf Spätfrost und kommt bis ca. 1200 m ü.M. vor. Im Wald wird der Nussbaum wegen seines grossen Lichtbedarfs selten angebaut.

    Merkmale: Kräftiger, wohlproportionierter Baum mit luftiger, breiter Krone, wird ca. 25 m hoch. Rinde des jungen Baumes glatt, graubraun, später dunkler mit längsrissiger Borke. Blätter bestehen aus 5-13, meist 7 derben Fiederblättern, länglich-eiförmig, kurz zugespitzt, ganzrandig. Zerriebene Blätter duften aromatisch. Blütezeit Mai, gleichzeitig mit Blattaustrieb. Reifezeit September-Oktober.

    Technologische Eigenschaften: Mittelhartes Holz, gute Biegeeigenschaften, sofern es geradefaserig und astfrei ist. Mässig dauerhaft, leicht bearbeitbar. Als sehr wertvolles Schreinerholz wird es meistens gedämpft.

    Struktur: Splint grau bis rötlich, unterscheidet sich auffällig vom graubraunen bis dunkelbraunen Kern. Jahrringe undeutlich, aber erkennbar; Textur und Färbung sehr unterschiedlich; gedämpftes Holz rötlich-braun. 

    Verwendung: Gutes Ausstattungsholz für alle Arten der anspruchsvollen Innenraumgestaltung: Möbel aller Art, Täfer, Furniere, Parkett, Gewehrschäfte. Schönes Nussbaumholz wird teuer bezahlt.

  • Tanne

    Abies Alba

    Baum: Die Tanne, auch Weisstanne genannt, bestockt insgesamt ungefähr 20% des Schweizer Waldes.

    Standort: Die Tanne stockt auf Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit und tiefgründigen, lockeren und nährstoffreichen Böden. Sie gilt als ausgesprochene Schattenbaumart. Ihre bedeutendsten Vorkommen sind im Jura, in den Voralpen und im Berner Oberland. Sie wächst kaum mehr über 1600 m ü.M.

    Merkmale: Gerader, durchgehender Stamm mit leicht breiter, im Alter stumpfer bis abgeflachter Krone. Graue Rinde, oft mit Harz gefüllte Beulen. Bäumchen können Jahrzehnte im Schatten gedeihen und sich später dennoch normal entwickeln. Aeste quirlförmig angeordnet, Nadeln zweiseitig abstehend, unterseitig mit zwei hellen Wachsstreifen.
    In neuerer Zeit sind die Weisstannenbestände in Mitteleuropa durch das Weisstannensterben bedroht. Das langsame Absterben der Bäume wird durch eine Kettenreaktion ausgelöst, die ihren Ursprung in der Luftverschmutzung hat. Blütezeit April-Mai. Reifezeit September-Oktober. Zapfen zerfallen auf dem Baum.

    Technologische Eigenschaften: Sehr weiches, leicht bearbeitbares Holz. Ungeschützt im Freien nicht dauerhaft. Gut imprägnierbar.

    Struktur: Splint und Kern nicht zu unterscheiden, Jahrringe deutlich erkennbar, Uebergang vom fast weissen Frühholz zum bräunlichen Spätholz (mit violettem Schimmer) markant, keine Harzkanäle, Holz mattglänzend, ohne speziellen Geruch.

    Verwendung: Innenkonstruktionen, Möbel, aussen imprägnierte Verkleidungen, Leitungsstangen, Papier-Rohstoff.

  • Teak

    Tectona Grandis L.

    Standort: Teak wächst in verschiedenen Gebieten: Indien, Burma, Thailand, Indonesien und Ostafrika. Teak wird vor allem in Plantagen gezüchtet.

    Merkmale: Der Baum kann bis zu einer Grösse von 40 m wachsen und der Stamm bildet ein Durchmesser bis 1,5 m. Blütezeit Juni–September. Reifezeit November-Januar.

    Technologische Eigenschaften: Teak lässt sich mit allen Werkzeugen gut und sauber bearbeiten. Messe- und schälbar, gut zu drechseln. Teak lässt sich gut hobeln, fräsen und bohren.

    Struktur: Das Splintholz ist schmal und weisslich. Das Kernholz dagegen grünlich-braun, es dunkelt zudem an der Luft nach. Teak ist sehr resistent gegen Schädlinge.

    Verwendung: Bevorzugt wird Teak im Schiffsbau, aber auch zur Herstellung wertvoller Möbel wird es verwendet. In den Herkunftsländern selbst wird Teak beim Holzbau geschätzt.

  • Ulme

    Bergulme (Ulmus Scabra), Feldulme (Ulmus Campestre)

    Standort: Bergulme – Sie gedeiht am besten auf nährstoffreichen, feuchten Böden zusammen mit der Stieleiche und ist etwa bis 1300 m ü.M. anzutreffen. Feldulme – Sie ist eine ausgesprochen Wärme liebende Baumart, die nur bis ungefähr 500 m ü.M. vorkommt.
    Der Ulmenbestand ist in Mitteleuropa durch einen Pilz, der die Wasserleitgefässe des Baumes verstopft, stark bedroht.

    Merkmale: Kräftige, schöne geformte, bis über 30 m hohe Bäume. Krone oben breit, verjüngt sich nach unten. Rinde glatt, reisst schon in der Jugend zu auffallend rechteckigen Stücken auf, bildet schliesslich eine längsrissige, der Stieleiche ähnliche dunkelgrau-braune Borke. Blätter ungleichhälftig, einseitig lappig, nach unten verlängert, Schaft doppel gesägt, rau anzufühlen. Blütezeit März-April, vor dem Blattaustrieb. Reifezeit April–Mai.

    Technologische Eigenschaften: Mittelhartes, gut bearbeitbares Holz, gute mechanische Eigenschaften, gute Biegsamkeit. Im Freien nicht dauerhaft, nur Splint imprägnierbar.

    Struktur: Splint des Stammes ist grau bis gelblichweiss, Kern grau bis rotbraun. Grobe Frühholzporen geben ein schön strukturiertes Bild. Holz matt glänzend, ohne besonderen Geruch.

    Verwendung: Innenausbau, Möbel, Furniere, Parkett, Drechslerarbeiten.

  • Einige Fachausdrücke

    Jahrring 

    Die gesamte während eines Jahres erzeugte Holzmenge, konzentrische Ringe beim Ast- und Stammquerschnitt.

    Kern

    Innerer Holzteil des Baumes, der sich durch die Farbe (meist dunkel), Härte und natürliche Dauerhaftigkeit von den äusseren, jüngeren des Baumes unterscheidet.

    Splint

    Die zwischen Rinde und Kernzone liegende äusseren (jüngeren) Holzschichten.

    Borke

    Abgestorbene Rindenzellen, äusserster und rissigster Teil der Baumrinde bildend.

    Frühholz

    An den Jahrringen ablesbar, Holz, das im Frühling wächst und immer heller ist als das Spätholz.

    Spätholz

    Holzzunahme im Herbst, meist dichteres und dunkleres Holz als das Frühholz.

    Textur

    Zeichnung des Holzquerschnittes.

    Furnier

    Auf verschiedene Arten hergestellte dünnste Holzblätter (millimeterdünn).

    Parkett

    Holzfussboden aus Stäben oder Tafeln zusammengesetzt.

    Spanplatten

    Platten, die unter grosser Hitze und grossem Druck aus Holzspänen (Abfallholz) und Kunstharzleimen hergestellt werden.